Sonntag, 1. April 2012

Ich starre auf die Havel. Es war 3 Uhr morgens, als ich von der Mutter meines Sohnes einen Anruf bekommen habe, er ist im Krankenhaus, er hat schwer Luft bekommen, wahrscheinlich ein Herzfehler. Es ist kalt und meine Hände zittern, als ich hastig die Nummer meines Therpeuten in mein iPhone hämmere. "Sven..", höre ich seine verschlafene Stimme ".. auch ich habe ein Privatleben und brauche meinen Schlaf.", brummt er weiter. Wütend schmeiße ich mein Handy auf den Boden, das Display zersprang, doch die aufgeregte Stimme von Frank konnte ich nach wie vor hören. Vorsichtig hebe ich es von Boden auf und flüstere "Schon gut, ich melde mich morgen wieder, entschuldigung." , schnell lege ich auf. Ich gehe in die Knie, vergrabe meinen Kopf in meinen Händen. Was ist wenn er stirbt? Was ist, wenn er nie ein normales Leben führen kann?, tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf und keiner von ihnen beruhigt mich. "Sven.", höre ich eine vertraute Stimme hinter mir. Es ist Jenny. Ich weiß nicht, wieso ich gerade sie angerufen habe, aber immerhin, kenne ich sie mein ganzes Leben lang, egal, was in den letzten 1 1/2 Jahren zwischen uns war. Sie setzt sich neben mich und lehnt sich an das Geländer der Brücke, kramt in ihrer Jackentasche. Schließlich fischt sie ein Tütchen hervor, mit ein paar gramm Gras darin. Mit großen Augen starre ich sie an. "Tu doch nicht so, hier weiß so ziemlich jeder, dass du wieder kiffst. Auch wenn es keine Pillen sind oder gar schlimmeres, Clair hintergehst du trotzdem, aber das kann mir ja egal sein.", Antwortet sie auf meinen geschockten Gesichtsausdruck.

Tut mir leid.

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