Freitag, 12. Oktober 2012

Die Techno Musik dröhnt mir von weitem entgegen, gedämpft durch dringt sie durch jede Ritze dieses Hauses. Ich zünde mir die 3. Tüte für diesen Tag an, ich bin betäubt, wie so oft in letzter Zeit. Ich höre Mädchengekreische, von weitem sehe ich ein Mädchen mit langem schwarzen Haar auf mich zu rennen.. Ihre Absatzschuhe lässt sie auf halber Strecke liege, kommt auf mich zu und rennt mich fast um, als sie mich fest in den Arm nimmt. Sie riecht gut, sieht gut aus, hat einen perfekt geformten Körper in ihrem viel zu kurzen engen Kleid, doch ich erinnere mich nicht, nicht mal ein bisschen wie sie heißen könnte. Was habe ich heute morgen genommen? Was hatte ich gestern zu Abend gegessen, hatte ich überhaupt etwas gegessen an diesem Tag, dieser Woche? Ich wurde aus meinem Gedanken gerissen als sie mir meinen Joint aus der Hand riss. Sie nahm 1, 2, 3, 4 Züge. "Nicht so gierig, verträgst du das überhaupt?", fragte ich mehr oder weniger interessiert. Eigentlich war es mir ja relativ egal ob sie in ein paar Minuten bewusstlos in der Ecke liegen würde, es ging mir mehr um den Joint der sich in Luft und Rauch auflöste bis das Mädchen den Rest elegant in einen Vorgarten neben uns schnickte. "Wo warst du all die Wochen?", hörte ich ihre Stimme gedämpft, doch ihre Worte erreichten mein Gehirn nicht. Ihr wunderschönes Gesicht verschwamm vor meinen Augen.. Ich sackte auf die Knie. "Sven? SVEN? SVEN!",Stimmengewirr, verschiedene Menschen sammelten sich um mich, ich sah Gesichter, doch erkennen konnte ich niemanden. Ich stand auf, taumelte gegen das Mädchen und reierte in den Vorgarten in dem zuvor der Joint gelandet war. Was war bloß los mit mir? "Komm, ich bring dich nach Hause..", sagte das Mädchen, rief uns ein Taxi, die Adresse die sie sagte kannte ich nicht. "NACH HAUSE!", schrie ich den Taxifahrer an. Sie bekam mich irgendwie aus dem Auto, doch die Umgebung die ich sah kannte ich nicht.. Wir waren irgendwo außerhalb von Berlin und dort stand eine prächtige Villa. "Wo sind wir?" Stille. "Zu Hause.", flüsterte sie. Sie schmiss mich unsanft auf ihr Bett. Eindrücke, ich erinnere mich an nicht viel, nur daran wie du deine Lippen auf meine gedrückt hast. Wunderschönes Mädchen du. Als nächstes wachte ich verwirrt in ihrem Bett auf, es war Mittags und ich war nackt. Shit. Ich zog meine Hose an, streifte mein Shirt über und suchte meine Jacke, baute mir einen.. Während du langsam wach wurdest stieg die Wut in mir, ich hatte Clair betrogen. "Man nutzt keine Menschen aus, die auf Droge sind.", sagte ich "Hast du wenigstens mein Skateboard mitgenommen?" - "Steht im Flur du Penner. Und fürs nächste mal - Keine Drogen nehmen.", sagte sie mit einem asozialen Lächeln auf den Lippen. Ich rannte die Treppen runter, schnappte mir mein Skateboard und folgte der Straße, flogte ihr so lange bis es dunkel wurde.. Ich wusste nicht wo ich war, mir war kalt und ich hasste mich selbst, scheinbar stärker als jemals zuvor. Ich hatte seit Tagen nichts gegessen, das machte sich langsam bemerkbar.. Ich fiel von meinem Skateboard, hart schlug ich auf den Asphalt auf mein Cardigan zeriss, ich merkte wie meine Haut aufschürfte während ich mich überschlug und in einen Graben rollte. Ich blieb liegen, ich hatte Schmerzen, doch diese verdiente ich. Es fing an zu regnen, der Boden wurde Matschig und ich schrie, schrie so laut, doch nichts wurde besser. Licht, Stimmen. "Können sie mich hören?" - "Nein!", sagte ich, schloss die Augen. Grelles Licht, der Geruch von Desinfektionsmittel in meiner Nase. Ich schließe meine Augen, rede nicht, höre nichts. "Sie sind im Krankenhaus Herr Maier, wir werden uns um Sie kümmern.", hörte ich die bekannte Stimme dieses Arztes der mir schon so oft das Leben gerettet hatte. "Lass mich einfach sterben Tom, lass mich einfach sterben.", er lachte, obwohl er wusste wie ernst ich es meinte. "Von gebrochenen Rippen stirbt man nicht." Stille, bis auf das hämmern in meinem Kopf. Es tut mir leid Clair, ich liebe dich.

# I WISH THAT YOU WERE HERE. OR I WERE THERE.

 OR WE WERE TOGETHER ANYWHERE.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen