Sonntag, 18. November 2012

And the truth is, I miss you..

"Sven..", höre ich Jennys gedämpfte Stimme. Ich merke nicht, dass Jenny mir eine Decke bringt, oder dass mich 2 Kerle von dem feuchten Boden auf eine Bank legen. Ich merke rein gar nichts. Ich spüre Jennys Finger in meinem Haar, ich spüre ihre Lippen auf meiner Stirn, ihre Tränen auf meiner Wange. "Ich Liebe dich.", nuschelte ich, doch weil du nicht antwortest glaube ich, dass diese Worte nie über meine Lippen kamen. Grelles Licht, Stimmen, eine Sirene von einem Krankenwagen. "Wissen sie, was er genommen hat?" - "Nein." , es tut mir leid. Sie fahren mich ins Krankenhaus, Jenny wich keinen Moment lang von meiner Seite, sie klammerte sich an meiner Hand fest. Dunkel. "Herr Maier..!", Krankenpfleger. Dunkel. Meine Augenlider waren schwer, als ich in das grelle Licht blinzelte. "Sven..", flüsterte meine Mutter, ihr Gesicht verschwommen vor mir. Erschöpft schloss ich meine Augen wieder. Dunkel. Was war hier passiert? Ich hörte meine Mutter weinen, hörte sie schluchzen, es zeriss mich. Ich öffnete meine Augen um sie anzuschauen. "Sven.", sie versuchte normal zu klingen, doch ihre Stimme brach und machte Platz für mehr Tränen. "Sven, ich hatte solche Angst um dich!", sagte sie und griff nach meiner Hand. "Schon okay Mom.", presste ich ein paar Worte hervor. "Wir lieben dich Sven, hörst du? Deine Schwester, dein Bruder..! Du kannst nicht so tun, als hättest du keine Familie, bloß weil dein Leiblicher Vater gestorben ist.. Wir sind deine Familie Sven! Ich liebe dich Sven und das tue ich nicht weniger, weil du adoptiert bist, du bist mein Sohn, begreifst du das? Tu mir das nie wieder an, kein einziges mal mehr!", Ich wollte so vieles sagen, doch ich konnte nicht, ich hatte sie enttäuscht, mal wieder hatte der scheiß adoptiv Sohn alles verkackt. "Ich liebe dich auch Mom.", sagte ich und unterdrückte ein paar Tränen. "Du bist nicht alleine, hörst du? Wir sind immer für dich da. Auch wenn Clair dich verlassen hat.. Deine Familie wird immer für dich da sein.", sagte sie. Ich hätte sagen können, dass selbst mein Adoptivvater mich hasste, dass er mich schlug und mir die Schuld für alles gab, doch das hätte sie wohl möglich umgebracht. Ich schloss meine Augen und als ich sie wieder aufmachte, war des draußen bereits wieder dunkel geworden, durch das schwache Licht, dass durch das Fenster fiel, sah ich Jenny auf einem Stuhl sitzen. "Jenny." - Sie sah auf, stand auf und kam zu mir rüber, sie rannte fast, wenn das auf dieser kurzen Strecke möglich gewesen wäre. Sie ließ sich auf mich fallen und ich drückte sie ganz fest an mich. Hielt sie fest und auch wenn ich es nicht sah, wusste ich, dass sie weinte. "Ich liebe dich Jenny.", hauchte ich, während ich ihr sanft übers Haar strich. "Sie hat dich nicht verdient Sven, sie hatte dich nie verdient. Du darfst dich nicht so von ihr kaputt machen lassen.", sie weinte so sehr, dass ich sie kaum verstand und auch nicht das klopfen an der Tür gehört hatte. Plötzlich fiel Licht durch die Tür in mein Zimmer , über Jenny hinweg, sah ich die Silhouette eines Mädchens. Ich war zu erschöpft und zu geblendet von dem Licht um zu erkennen, wer dort stand. Jenny sah auf, stapfte wütend zur Tür und fachte das Mädchen an "Das du es überhaupt wagst dich hier blicken zu lassen.. Was hast du hier zu suchen?!", schrie sie schon fast.. und mit engelsgleicher Stimme sagte das Mädchen "Ich weiß es nicht, kann ich mit ihm alleine sein?" Jenny stöhnte, ließ das Mädchen in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. "Sven.", sagte sie .. Wieso konnte nicht einfach mal jemand anfangen zu reden? Alle begannen sie das Gespräch mit einem mitleidigen Sven . "Clair?", fragte ich irritiert. "Mhm.", hörte ich in der dunkelheit. "Was machst du hier?" - "Ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht." . Ich lachte, oder versuchte es zumindestens. "Danke, bestens. Also, was machst du hier?" - "Ich weiß es nicht.. ich weiß schon, ich hab mich von dir getrennt .. Aber, das ist keine erklärung dafür, dass du so abstürzt." - "Glaub mir, du hast das Fass einfach nur zum überlaufen gebracht. So wichtig bist du nun auch wieder nicht." - "Ich war mal alles für dich, Sven." - "Und ich war so dumm zu glauben, ich würde dir genauso viel bedeuten, wie du mir. Du hast gesagt, wir schaffen das, du hast gesagt, ein Jahr ist kein Problem." - "Ja, das habe ich wohl." - "Und dann, was ist dann passiert?" - "Ich hatte geglaubt, dass ich diesen einen Jungen liebe.." - "Wow und um mir das zu sagen, bist du hier her gekommen?" , fragte ich sie .. Lange bekam ich keine Antwort, sie setzte sich einfach auf meine Bettkante, nahm meine Hand und strich mit der anderen über meine Wange. "Ich hab mir eine Wohnung in Berlin genommen.. Ich werde zurück kommen." "Und das heißt?" - "Ich verlange nicht, dass du mich zurück haben willst, oder dass wieder alles so wie vorher ist.. ich will einfach nur deine Nähe.." - "Und du glaubst das ist so einfach, Clair? Ich hab langsam das Gefühl, du weißt nicht was du willst.. Du machst mich kaputt Clair, merkst du das eigentlich?" . "Ich weiß."

1 Kommentar:

  1. Hey du :)
    Ich kenne deinen Blog erst seit kurzem und das ist der erste Beitrag, denn ich richtig gelesen habe. Mir ist wirklich das Herz stehen geblieben, es stecken so wahnsinnge Gefühle hinter diesen Worten. Auch wenn es nichtmal so sehr gefühlsbetont geschrieben ist, so berührt mich besonders die Situatin und es tut mir unendlich leid was auch immer passiert ist. Denn du scheinst es nicht verdient zu habe... nein keiner hat es verdient sich so schlecht zu fühlen. Ich wünsche dir viel Glück weiterhin :)
    Liebe Grüße Susi :)

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