Donnerstag, 29. November 2012

Sie sagen, dass ich das Abi nie schaffen werde. Ich werde nie im Leben etwas schaffen. Sie sagen, ich werde mein Leben nie auf die Reihe bekommen. Sie haben mich aufgegeben. Wer glaubt noch an mich, wenn nicht ich? Doch ich tus nicht, sie haben recht. Ich hab keine Kraft zu kämpfen. Ich gebe ihnen Recht, das ist das Einfachste. Clair klingelt, meine Mutter schickt sie weg. Flo verbringt die meiste Zeit bei mir, wir reden nicht, ich rede nicht, ich schweige. Meine Mutter schreit mich an, ich schweige, gebe ihr Recht, ich bin kaputt, werde es nie zu etwas bringen. Es bricht mir das Herz zu wissen, dass du ganz nah bei mir bist, hier in Berlin und dass ich dich trotzdem nicht sehe. Ich liege in meinem Bett, starre an die Decke, der Schmerz in meinem Bauch wird weniger, ich gewöhne mich an den Hunger. Ich falle. Ich falle zurück, zurück zu dem Punkt an dem ich vor Jahren war. All das was ich erreicht habe, die Magersucht "besiegt zu haben", einen Entzug zu machen, mich nicht mehr zu ritzen und "glücklich zu werden", 
all das ist vergessen, ich falle, immer weiter, immer weiter zurück. 
Wieso ist das keinerlei Wille zu überleben in mir?

you know what?
I GIVE UP, 
I FUCKING GIVE UP!

2 Kommentare:

  1. das, was du schreibst, kann ich so gut nachvollziehen. und trotzdem ist es nicht gut. du machst es dir so verdammt leicht, wenn du alles und jedem aus dem weg gehst und dich wieder in dein loch verkriechst. und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, weißt du, dass weder du, noch die menschen, die du liebst und die dich lieben, so etwas verdient haben. denn im endeffekt tust du ihnen noch mehr weh als dir, auch wenn das sicherlich nicht dein ziel ist. und auch wenn das so ist, scheiß drauf. im moment geht es nur um dich. du musst dich um dich selbst kümmern. du musst wollen. sonst kann dir keiner helfen. und entweder du machst es dir leicht, so wie jetzt, bist ein feigling, ein versager. denn auch wenn du denkst, dass die magersucht dir kraft gibt, das tut sie nicht. du versagst, wenn du aufgibst. du versagst, wenn du auf das leben scheißt. und trotzdem bist du es wert, zu leben. aber du kannst nur gewinnen, wenn du dein leben selbst in die hand nimmst. wenn du auf alle scheißt, die dir sagen, dass du es niemals zu etwas bringen wirst. denn ich glaube nicht, dass du dumm bist. wärst du wirklich dumm und unfähig, würdest du das leben nicht in frage stellen, würdest den sinn des lebens nicht in frage stellen oder anzweifeln. du bist ein wunderbarer mensch, dem sehr viel scheiße passiert ist. aber es liegt an dir, zu entscheiden, ob du kämpfst oder nicht. und auch nur der versuch, etwas zu ändern, ist ein gewinn. denn der weg ist das ziel, nichts anderes. und es ist nicht immer von vorteil, den einfachsten weg zu wählen. irgendwann muss man auch ein risiko eingehen, rebellieren, seine träume verwirklichen. natürlich rebellierst du schon, warum würdest du sonst drogen konsumieren, hungern, dir die haut aufschneiden. nur leider hast du den falschen weg gewählt. bitte, fang an, dir selber zu helfen. versuch, dein leben zu ordnen. versuch zu LEBEN. vielleicht wirst du dann irgendwann zufrieden sein, vielleicht ohne abitur, vielleicht stehst du irgendwann an einer stelle im leben, in der du glücklich bist, aber genau das gegenteil von dem tust, was die gesellschaft von dir erwartet. mach das, was du machen willst. leb so, wie du leben willst. denn dann kannst du auf alle scheißen. dann kannst du ihnen zeigen, dass sie verdammte arschlöcher sind, die sich das leben leicht machen, indem sie dich aufgeben. aber das ist nicht schlimm, solange du dich selbst nicht aufgibst. glaub an dich. das ist das wichtigste. es tut mir immer wieder weh, deine einträge zu lesen, zu lesen, wie scheiße es dir geht, obwohl ich dich nicht mal kenne. und wahrscheinlich ist dir mein kommentar auch egal, eine 15 jährige hat ja sowieso keine ahnung vom leben. aber ich hoffe, dass du irgendwann den mut findest, zu leben. dass du irgendwann genug kraft hast, um deine fesseln zu brechen und mitten im leben zu stehen. ich hoffe für dich, wirklich, dass du irgendwann merkst, dass du wirklich am leben bist. das du wirklich lebst und mitten im leben stehst. vielleicht nicht immer glücklich, aber lebendig. ich wünsche dir viel glück, liebe und erfolg auf deinem weiteren weg. und rede mit clair, seinen problemen muss man sich stellen. sie werden nicht verschwinden, indem man sie verdrängt.

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  2. und noch was, deine probleme lassen sich ebenfalls nicht weghungern, wegschneiden, wegkiffen, wegsaufen, oder indem du dich verletzt oder dir das leben zu hölle machst.

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